Ein Mann Ein Wort Deutschunterricht Alphabetisierung Übersetzung
Ein Mann Ein WortDeutschunterricht Alphabetisierung Übersetzung

Nederlands (2 gedichten)

English (1 poem)
Espa
ñol (2 poemas)

Deutsch (15 Gedichte)

 

 

   
Op zoek naar een troetelnaam  

Jouw wang de wassende maan
in het schimmenrijk
van een heengaand verleden.
Jouw haar omkranst de twee zuilen
van mijn wankelende heden.
In de verlorenheid van je ogen
herhaalt zich ons verhaal
en jouw lippen zuchten zoenend
de toekomst tegemoet.
Hoe moet ik jou noemen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

mozaïek

 

in de tuin van mijn verleden

kijk ik om mij heen

en naar beneden

en zie op een zonnige plek

jouw leven

het bonte grondmozaïek

dat er altijd al was

 

mozaïek van beelden

stemmen

en verhalen

jouw lachen

bonte steentjes die bewegen

 

’s winters liep ik erop

’s zomers sliep ik erop

in de warme  zon

jij was er altijd

 

nu is het herfst

ik veeg met mijn handen

bruine blaadjes opzij

 

jij was er altijd

 
   

By the blooming hedge to emptiness

 

When a scream
in an empty dream
has drowned your speach
and that mountain beyond darkness seems
to be beyond reach,
I'll lead you out of shadows
up to those flowered meadows
on the mountain's crest.

And at the flowered edge of endlessness,

by the blooming hedge to emptiness

my eyes will smile.

Now you can rest.

 
   
En el mundo mudo  

En el mundo mudo

por una tarde soleada de luto

andamos en vano

por el tiempo perdido.

Y yo te pido

tu mano

con una mirada

un suspiro profundo,

que seas al final

mi novia hermosa

y mi esposa

espiritual.

 
   
Querido hijo en el agua Geliebtes Kind im Wasser

Sueña con la luz del sol.
En tu mundo de agua

miles de soles están sonriendo.
Sueña con nosotros,
con tu propia cara.
En tu cielo de olas
nuestras caras se funden.

Träume sanft vom Sonnenlicht.
In deiner Welt aus Wasser

lächeln tausend Sonnenlichter.

Träume von uns,

deinem eigenen Gesicht.

In deinem Himmel aus Wellen

verschmelzen unsere Gesichter.

Mein lieber Sohn im Alter von 2 Jahren.

Totenwetter

 

ein Himmel aus Blei

die Birken Gebeine

das Bild erstarrt

nichts regt sich

mein Kind geht vorbei

sieht mich an und ich meine

dass ich am Leben sei

ein Blick verharrt

und der Rest legt sich

Innere Landschaft

Sanfte Höhen,
sanfte Täler,
mäandernder Fluss.
Mein schweifender Blick
sucht die Schwelle
zum Verschwommenen.
Durchs Laub wirbeln Böen,
flüstern traute Erzähler.
Ich erwand're Verdruss
und mein reifendes Glück.
Wo ist die Quelle?
Des Vollkommenen.

 
Der alte Sommer

Der alte Sommer lächelte

insgesamt gütig

in den verwilderten Garten

und veredelte sein Licht

in allen Zweigen.

Der alte Sommer fächelte

sanftmütig

herben Hauch in das bebilderte Warten

und wedelte in mein Gesicht

sein allumfassendes Schweigen.

 
Elfennacht

Samtgesichter

Blütenhände

Lippenkelche

Wangenmondschein

 

Atem durchwehte Zeitenschlucht

 

Augenlichter

Langes Wimpernschattenende

Welche

Elfe... welches Alleinsein

haucht heut' Nacht die weiße Liliensucht

 

Birken wirken
Hast du jemals
eine Birke gesehen
und versucht zu verstehen,
dass du sterben kannst?
Ein Knochen,
der aus der Erde wächst,
von Vätern,
die deine Rinde sind.
Hast du jemals
das Wehen
der Äste gesehen
und gehört, dass du leben kannst.
Ein Pochen,
das du in dir trägst,
mit Blättern,
die deine Kinder sind.
 
Der Strand in meinem Kinderzimmer

Wenn du nicht da bist,

wölbt sich die Wand
aus goldenen Dünen
gebauscht im kalten Wind, der immer
weht,
wenn ich zu lange denke.
Der Fußboden wogt
eisig klar
in feinen Wellen
geriffelter Gedankenflut.
Wenn du nicht nah bist,
wölbt sich der Strand
von Sonne spät beschienen,
belauscht im alten Kinderzimmer,
und vergeht
in der Gedankensenke,
wo der Sandsturm tobt,
wo klein und wahr
mein leises Gellen
verwirbelt im Verlangen spukt.

 
jeder Blick   jedes Wort   jeder Kuss

jeder Blick von dir ein Bad im Atlantik

jedes Lächeln Sonnenglitzern auf den Wellen

jeder Augenaufschlag ein Seevogel der sich in die Lüfte schwingt

jedes Flüstern zartes Wellenspiel am Strand meines Stolzes

 

dein Seufzen weht um meine Dünen aus Zärtlichkeit

 

jedes Wort von dir die Brandung in meinem Herzen
jede Berührung die Gischt auf den Wogen

jede Umarmung die Strömung die mich fortzieht

jeder Kuss ein Bild vom Meer

das Wissen

die Erinnerung

und die Sehnsucht

 
Das Leichte im Leben

Hast du nicht eben

meinen Namen gesagt,

mich flüchtig berührt,

die Brauen gehoben

und ein Gesuch

sanft lächelnd verschwiegen?

 

Mir einen Kuss gegeben,

nach der Liebe gefragt,

mich mit Blicken verziert

und schauend erwogen

wie ein Buch,

in dem nur Rätsel liegen.

 

Das Leichte im Leben,

unverzagt,

aus Tiefen erspürt,

in Vertrauen verwoben,

will schweben wie ein Tuch

und doch in Schwere wiegen.

 
Im fernen Leben

Im fernen Leben weben

du und ich ein Kleid für dich

mit Sonnen.

Wir senken und wir heben

den Webkamm und alle Fäden, die ineinanderstreben,

sind nur aus Lächeln, Mut und Liebe gesponnen.

 
Du in der Zeit

Du in der Zeit malst das Morgenrot

zwischen Fluss und Himmel,

fährst geborgen im Boot

deiner Heiterkeit

zu deinen Strahlen, die fern am Horizont züngeln.

 

Du in der Zeit malst Ufer der Trauer

in rosa Licht,

in den Händen die Taue

deiner Einsamkeit

und rosa Leuchten auf deinem Gesicht.

 

Du in der Zeit malst die Mündung,

die Sonne, den Fluss und das Meer.

Du malst die hellste Empfindung

meiner Zärtlichkeit.

Dich in der Zeit liebe ich sehr.

 
Jahre

Jahre ziehen durch mein Leben,

so als sei der Eintritt frei,

und sie schauen nur mal eben

nach meinem Einerlei.

 

Jahre sind wie unhöfliche Gäste,

die beim Abschied an der Tür

über andere Feste,

Menschen reden - überall - nur nicht bei mir.

 

Jahre entzieh'n sich der Umarmung,

seh'n am Ende betreten zur Seite.

Jahre geh'n mit einer leisen Warnung

und suchen dann das Weite.

 

Nur ein Jahr ist geblieben.

Du gabst es mir in Geschenkpapier.

Darauf stand: Ich werd' dich immer lieben.

Und nur du und das Jahr, ihr bliebt bei mir.

 

Samthautreptiel

 

hinabgeglitten

an deiner salzigen Fassade

mit Zunge und Lippen

zuletzt auf den Knien

zögere ich

ich hasse dich gerade

du sollst mich am Zopf ziehen

 

niedergezwungen

in deine fahle Zisterne

zuckt zärtlich geschwungen

das Samthautreptiel

ich zögere nicht

verwöhne es gerne

ich verzeihe dir nichts

und verzeihe ihm viel

 

Die Ballade vom Traum der Echsen

1.

Ich lief übers Flugfeld,

dorthin, wo der Zug hält,

und spürte die schreckliche Hast.

War doch nur ein Trugbild

was ich für den Zug hielt.

Ich sah in der Ferne den Mast.

 

2.

Jedoch mich umringten

drei Echsen, die hinkten.

Jede Echse, die trug einen Frack

und einen Zylinder.

Nicht mehr und nicht minder

war Vorschrift am Abreisetag.

 

3.

Das, was sie wussten,

war das, was sie mussten:

Sie trugen den Samtbaldachin,

der mir Achtung zollte,

die ich doch nicht wollte.

Ich wollte nur sehr bald dahin.

 

4.

So Jungs wie ich hatten

zu gehen im Schatten,

im Schatten vom Samtbaldachin.

Davor war’s viel heller.

Dort lief man auch schneller.

Sie ließen mich aber nicht hin.

 

5.

Ich fragte die Echsen:

Könnt ihr nicht mal wegseh’n?

Was könnt ihr schon dabei verlier’n.

Sie schauten verlegen.

Ich sah den Mast sich bewegen,

hatte Samtfransen an meiner Stirn.

 

6.

Vollkommen lautlos

rief ich dann: Da! Schaut bloß!

Ich darf das Schiff nicht versäumen!

Bleibt ihr doch hier stehen.

Allein will ich gehen,

wenigstens in meinen Träumen.

 

7.

Als ich stumm verzagte,

dann unhörbar fragte,

warum man mir das nicht erlaubt,

was vor sich ginge

und ob man sie zwinge,

da wandten sie schüchtern das Haupt.

 

8.

Hinter uns war

unglaublich nah

der alles beherrschende Tower.

Die Türen verriegelt,

die Fenster verspiegelt

in der schwarzen, nein pechschwarzen Mauer.

 

9.

Darin saßen jene,

die die ganze Szene,

die Echsen und mich überwachten,

das sinnlose Gehen,

mein lautloses Flehen.

Nun hörte ich auch, dass sie lachten.

 

10.

Weil mich das empörte,

was ich deutlich hörte,

lief ich zu spät vielleicht schon

heraus aus dem Schatten,

hin zu dem matten

Zug oder Schiff oder Abglanz davon.

 

11.

Und während ich rannte,

an Deck dich erkannte

in bleichem Gesichtergewimmel,

zwischen drängelnden Fremden

in Mänteln, nein Hemden,

verdüsterte sich dann der Himmel.

 

12.

Und düster vermählte

dann eisige Kälte

deine liebenden Augen mit Trauer.

So schnell ich konnt‘ lief ich,

so laut ich konnt‘ rief ich,

eine Geisterhand kappte die Taue.

 

13.

Und träge entschwand

dein Schiff durch die Hand.

Deine Fahrt war nicht mehr als ein Schleichen.

Dann bist du versunken,

hast noch mal gewunken,

allein zwischen wandelnden Leichen.

 

14.

Mir fiel bei dem Sinken,

dem zaghaften Winken

die Anmut deines Gesichts auf.

So gingst du mir verloren.

Das Meer war gefroren.

Kurz löste sich alles in nichts auf.

 

15.

Der Traum schon vorbei?

Nein, ich stand am Kai.

Vor mir nur Wasser aus Kobalt,

versteinerte Wogen,

die immer noch logen.

Das nächste Gespinst

folgte so bald.

 

16.

Du sandtest mir Zeichen,

konnt‘ dich nicht erreichen

in den erfrorenen Wellen,

nicht den Bug deines Bootes,

nicht dein Lächeln, dein totes,

an tausend verschiedenen Stellen.

 

17.

Nach endlosem Warten

verwischte den zarten

Schimmer deines Gesichtes

das Schmelzen der Wasser.

Es wurd‘ immer blasser,

verschwand ganz mit Rückkehr des Lichtes.

 

18.

Ich wandt‘ mich zum Tower,

ein verfallener grauer

Turm in der brütenden Hitze.

Im Herzen ein Stechen,

lief ich los, um zu rächen,

lief los und schrie wütende Witze!

 

19.

Wie irrsinnig rannt‘ ich,

auf halbem Weg fand ich

das Tuch des Samtbaldachin‘

und sah beim Aufheben

das kleine Wort „Leben“

als Fluch verwoben darin.

 

20.

Das Tuch in den Händen,

wollt‘ ich nun beenden

deren Leben, die mich belogen.

Wollt‘ die nun ausmerzen,

die mit bösen Scherzen

mich um dein Leben betrogen.

 

21.

Darauf konnt‘ ich hoffen.

Der Tower stand offen.

Rache beseelte Gedanken.

Fand Echsen mit Zacken,

Zylinder im Nacken,

die Galle aus Strohhalmen tranken.

 

22.

Ich rief dann: Ihr wart es!

Und auch noch: Erfahrt es!

Dafür will ich euch ermorden!

Ungerührt

haben sie von innen verriegelt,

mich vor die Fenster geführt.

Die war’n von innen verspiegelt:

Ich war selbst zur Echse geworden.
 

 

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© Martin Kilkowski